Japanese Bobtail

Japanese Bobtail
Japanese Bobtail
Fell-Länge Kurzhaar oder Halblanghaar
Gewicht
allgemein anerkannte Farben
nicht allgemein anerkannte Farben
erlaubte Fellzeichnung
Liste der Katzenrassen

Japanese Bobtail (auch japanische Stummelschwanzkatze) ist eine japanische Katzenrasse, die durch ihren kurzen Schwanz und den hoppelnden Gang auffällt. Sie wird heute in einer langhaarigen (Japanese Bobtail Longhair) und einer kurzhaarigen Variante (Japanese Bobtail Shorthair) gezüchtet. Im Herkunftsland Japan heißt diese Rasse Kazoku-neko (家族猫; zu Deutsch „Familienkatze“), die seltene, dreifarbige Zuchtform wird Mike-neko (三毛猫; zu Deutsch „Drei-Fell-Katze“) genannt.

Ursprung

Die Einführung der Katzenrasse Japanese Bobtail begann ursprünglich mit Beginn der Edo-Zeit (1603–1867) am japanischen Kaiserhof, wo sie erstmals gezüchtet worden war. Katzen mit kupierten Schwänzen waren bereits zuvor als Geschenke des chinesischen Kaisers nach Japan gelangt, am japanischen Hof begann man dann mit der gezielten Zucht einer eigenständigen, stummelschwänzigen Katzenrasse. Hintergrund waren sowohl in China wie auch in Japan die kaiserlichen Seidenspinner-Plantagen, die regelmäßig von Nagetieren und Vögeln heimgesucht wurden, denen die Raupen in Massen zum Opfer fielen. Für die Seidenindustrie waren die entsprechenden wirtschaftlichen wie materiellen Verluste ein Fiasko. Zwar gab es domestizierte Katzen, die sich besonders der Nager annahmen, aber ihre langen Ruten zerstörten die kostbaren Gespinste der Seidenspinner. Deshalb hatte man bereits in China begonnen, Katzen die Schwänze zu kupieren. In Japan schließlich gelang die erste gezielte Selektion von stummelschwänzigen Katzen. Japanese Bobtails werden oft mit der gänzlich rutenlosen Manx-Katze verwechselt.[1] Sie unterscheiden sich von den dominanten Mutationen, welche die Rassen Kurilian Bobtail und Pixiebob auszeichnen. In Japan werden dreifarbige Exemplare besonders hoch geschätzt. Um 1960 entdeckten amerikanische Soldaten, die in Japan stationiert waren, die Japanese Bobtail und waren sofort fasziniert. Im Jahre 1968 importierte Elizabeth Freret drei Exemplare für ihr Zuchtprogramm in die USA. 1976 wurde die Rasse „Japanese Bobtail“ offiziell von der Cat Fanciers’ Association anerkannt.[1]

Legenden

Einer japanischen Legende zufolge entstand die Rasse durch einen Unfall: Eine Tempelkatze fing eines Nachts im Schlaf mit ihrer Rute Feuer, rannte durch die Stadt und steckte so unzählige Häuser in Brand. Daraufhin soll der Kaiser angeordnet haben, dass allen Katzen die Schwänze kupiert werden müssten, damit sich ein solches Unglück nicht wiederhole.

Qualzuchtdiskurs

Entgegen der ebenso kurzschwänzigen Katzenzüchtungen Manx und Cymric wurde die Züchtung Japanese Bobtail im Gutachten zur Auslegung von § 11b des Tierschutzgesetzes 1999 nicht allgemein als Qualzucht definiert.[2]

Seitdem mehren sich jedoch die Stimmen von Tiermedizinern und Tierschutzverbänden, die generell jede Art von gezüchteter Kurzschwänzigkeit als Qualzucht einstufen, da den Tieren durch die Zucht Leid zugefügt wird. Das Leiden manifestiert sich unabhängig von gesundheitlichen Beschwerden in der starken Einschränkung von Kommunikationsfähigkeit und Beweglichkeit schwanzloser Züchtungen.[3][4][5]

Literatur

  • Ju Brown, John Brown: China, Japan, Korea. Culture and Customs. BookSurge, North Charleston SC 2006, ISBN 1-4196-4893-4.
  • Bruce Fogle: Encyclopedia of the Cat. The Definitive Visual Guide. New edition. Dorling Kindersley, London 2008, ISBN 978-1-4053-2149-5.
  • Peter Warner: Perfect Cats. Sidgwick & Jackson, London 1991, ISBN 0-283-06049-2.
  • Jill C. Wheeler: Japanese Bobtail Cats. ABDO, Minneapolis MN 2012, ISBN 978-1-61478-497-5.
Commons: Japanese Bobtail – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Jill C. Wheeler: Japanese Bobtail Cats. 2012, S. 6–8.
  2. Gutachten zur Auslegung von § 11b des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzüchtungen) - Archivierte Kopie (Memento vom 17. Mai 2017 im Internet Archive)
  3. Karina Schöll: Qualzuchtmerkmale bei der Katze und deren Bewertung unter tierschutzrechtlichen Aspekten. VVB Laufersweiler Verlag, S. 94ff, abgerufen am 28. Juli 2023. 
  4. Qualzucht bei Katzen. Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz, abgerufen am 28. Juli 2023. 
  5. Lea Birnstein: Qualzucht bei Katzen: Diese Rassen leiden unter Qualzucht-Merkmalen. In: Veto Magazin. VETO - Vereinigung europäischer Tierschutzorganisationen, 25. August 2022, abgerufen am 28. Juli 2023. 
Cobby
kurz, kompakt, muskulös

Bombay • Exotisch Kurzhaar • Manx

Semi-Cobby
mittelgroß, kompakt

American Bobtail • Amerikanisch Drahthaar • Amerikanisch Kurzhaar • Britisch Kurzhaar • Ceylon • Chartreux • Devon Rex • Korat • Schottisch Faltohr • Selkirk Rex • Singapura • Sphynx

Semi-Foreign
durchschnittlich

Ägyptische Mau • American Curl • Arabische Mau • Asian • Australian Mist • Bengal • Brasilianisch Kurzhaar • Burma • Burmilla • California Spangled • Chausie • Don Sphynx • Europäisch Kurzhaar • German Rex • Havana • Japanese Bobtail • LaPerm • Munchkin • Ocicat • Ojos Azules • Khao Manee • Pixiebob • Safari • Savannah • Serengeti • Skookum • Snowshoe • Sokoke • Thai • Tonkanese • Toyger • York Chocolate

Foreign
schlank, muskulös, athletisch

Abessinier • Russisch Blau

Orientalisch
schlank bis dünn, langer Körper,
lange Beine und langer Schwanz

Cornish Rex • Foreign White • Orientalisch Kurzhaar • Peterbald • Seychellen-Katze • Siam

Cobby
kurz, kompakt, muskulös

Colourpoint • Cymric • Highland Fold • Perser

Semi-Cobby
mittelgroß, kompakt

American Bobtail • Britisch Langhaar • Selkirk Rex

Semi-Foreign
durchschnittlich

American Curl • Birma • Chantilly • Deutsch Langhaar • Japanese Bobtail • LaPerm • Maine Coon • Munchkin • Norwegische Waldkatze • Ojos Azules • Pixiebob • RagaMuffin • Ragdoll • Sibirische Katze • Skookum • Tiffanie • Türkisch Van • York Chocolate

Foreign
schlank, muskulös, athletisch

Nebelung • Somali • Türkisch Angora

Orientalisch
schlank bis dünn, langer Körper,
lange Beine und langer Schwanz

Balinese • Javanese