Endlich erzeugte Gruppe

Eine endlich erzeugte Gruppe ist ein Objekt aus dem mathematischen Teilgebiet der abstrakten Algebra. Es handelt sich um einen Spezialfall einer Gruppe.

Definition

Eine Gruppe G {\displaystyle G} heißt endlich erzeugt (oder auch: endlich erzeugbar), falls es eine endliche Teilmenge S G {\displaystyle S\subset G} gibt, die G {\displaystyle G} erzeugt. Dies bedeutet, dass G {\displaystyle G} die kleinste Untergruppe von G {\displaystyle G} ist, die S {\displaystyle S} enthält. Die Teilmenge S {\displaystyle S} nennt man Erzeugendensystem von G {\displaystyle G} .

Bemerkungen

  • Mit S {\displaystyle \langle S\rangle } notiert man oftmals die von S {\displaystyle S} erzeugte Gruppe. Das Erzeugendensystem einer endlich erzeugten Gruppe ist jedoch nicht eindeutig.
  • In der Algebra betrachtet man insbesondere endlich erzeugte abelsche Gruppen, da man diese recht einfach klassifizieren kann.
  • Die endlichen Gruppen sind insbesondere endlich erzeugt, die Endlichkeit der Gruppe ist hinreichend für ihre endliche Erzeugbarkeit, aber nicht notwendig.
  • Notwendig für die endliche Erzeugbarkeit ist, dass die Gruppe eine abzählbare Menge ist. Dies ist aber nicht hinreichend.

Beispiele und Gegenbeispiele

  • Die ganzen Zahlen ( Z , + ) {\displaystyle (\mathbb {Z} ,+)} sind eine endlich erzeugte Gruppe mit Erzeugendensystem { 1 } {\displaystyle \{1\}} .
  • Allgemeiner sind alle zyklischen Gruppen endlich erzeugte Gruppen.
  • Die Menge der positiven rationalen Zahlen ( Q + , ) {\displaystyle (\mathbb {Q} ^{+},\cdot )} bildet mit der Multiplikation eine Gruppe, die kein endliches Erzeugendensystem besitzt, also nicht endlich erzeugbar ist. Ein minimales Erzeugendensystem dieser Gruppe bildet die abzählbare Menge der Primzahlen.
  • Jede freie Gruppe über einer endlichen, mindestens zweielementigen Menge S ist nicht kommutativ, endlich erzeugt – S ist ein Erzeugendensystem – und abzählbar unendlich.

Literatur

  • Serge Lang: Algebra (= Graduate Texts in Mathematics. Bd. 211). Revised 3rd edition. Springer, New York NY u. a. 2002, ISBN 978-0-387-95385-4.