Alfred zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg

Hofgut Langenzell – Am Glasdach die Initialen von Alfred zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg[1]
Neues Schloss Langenzell

Alfred Ludwig Wilhelm Leopold Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (* 19. Oktober 1855 in Siebleben; † 20. April 1925 auf Schloß Langenzell) war ein deutscher Hochadeliger und Gutsbesitzer sowie badischer Landtagsabgeordneter.

Leben

Er gehörte zur Familie Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, einer Linie des hochadeligen Geschlechts der Löwenstein-Wertheim. Sein Vater war Fürst Wilhelm zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (1817–1887), seine Mutter Olga Clara, eine geborene Gräfin von Schönburg-Forderglauchau (1831–1868).

Anlässlich der Hochzeit schenkte die Brautmutter dem Paar das Gut Langenzell. Sie ließen dort bis 1883 das Neue Schloss errichten. Alfred zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg engagierte sich in der Landwirtschaft und der Pferdezucht. Er war lange Jahre Präsident der Badischen Landwirtschaftskammer. Von 1905 bis 1912 war er Abgeordneter in der Ersten Kammer des badischen Landtags. Mit Ausnahme des Neuen Schlosses wurde das Gut Langenzell 1913 an die Zuckerfabrik Waghäusel (heute zu Südzucker) verpachtet.

Richard zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg starb am 25. April 1925 bei der Rückfahrt von der Beerdigung seines Schwiegervaters bei einem Autounfall.[2]

Wirtschaftliche Aktivitäten

Alfred zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg war u. a. Mitbegründer der Westafrikanischen Pflanzungsgesellschaft „Viktoria“, die während und nach der deutschen Kolonialzeit ausgedehnte Plantagen in Kamerun unterhielt.[3]

Familie

Prinz Alfred heiratete 1880 Pauline Gräfin von Reichenbach-Lessonitz (1858–1927), Tochter von Graf Wilhelm (1824–1866) und Gräfin Amélie von Reichenbach-Lessonitz (1838–1912). Aus der Ehe sind acht Kinder entsprossen:

  • Olga Amalie Wilhelmine Ernestine Marie Pauline (1880–1961)
  • Pauline (1881–1945)
  • Amelie Caroline Ludwiga Gabriele (1883–1978); ⚭ 1903 Otto Friedrich Graf zu Castell-Castell, Generalmajor und Flügeladjutant des Königs Ludwig III. (Bayern)
  • Madeleine Wilhelmine Felice Ludovika (1885–1976)
  • Ilke (1887–1971)
  • Gabriele (1888–1992)
  • Elisabeth Ferdinandine (1890–1953)
  • Udo Amelung Karl Friedrich Wilhelm Oleg Paul (1896–1980), als Fürst von 1931 bis 1980 Chef des Hauses Löwenstein-Wertheim-Freudenberg[4]

Literatur

  • Jörg Schadt (Hrsg.): John Gustav Weiß. Lebenserinnerungen eines badischen Kommunalpolitikers. Stuttgart 1981, ISBN 3-17-007058-4.
  • Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg et al. (Hrsg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim. Amtliche Kreisbeschreibung. Band 2: Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg. Karlsruhe 1968.
  • Günther Wüst: Ein Blick in die Ortsgeschichte, Gemeinde Wiesenbach
  • Redebeiträge von Alfred zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg im Badischen Landtag in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek
  • Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, Alfred Ludwig Wilhelm Leopold Fürst zu. Hessische Biografie. (Stand: 26. Januar 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Einzelnachweise

  1. Schloß Langenzell: Geschichte. Abgerufen am 15. Mai 2020. 
  2. Todesanzeige des Fürsten und erster ganzseitiger Bericht im Wittgensteiner Kreisblatt vom 27. April 1925.
  3. Von der Heydt's Kolonial-Handbuch, Jahrbuch der deutschen Kolonial- und Uebersee-Unternehmungen 1914. Berlin / Leipzig 1914. ([1])
  4. Udo Amelung Karl Friedrich Wilhelm Oleg Paul Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg
Normdaten (Person): GND: 137342306 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 81546090 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, Alfred zu
ALTERNATIVNAMEN Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, Alfred Prinz zu
KURZBESCHREIBUNG deutscher Hochadeliger und Gutsbesitzer, badischer Landtagsabgeordneter
GEBURTSDATUM 19. Oktober 1855
GEBURTSORT Siebleben
STERBEDATUM 20. April 1925
STERBEORT Langenzell